Wir wachen auf und es ist etwas frisch um die Nase. Es wird kälter aber die Standheizung hat durchgehalten. Zwar keine 17 Grad mehr im Bulli wie die Nacht zuvor, aber immerhin sind es noch 7 innen, wohingegen es draußen schon -13 grad hat. Wir sind auf jeden Fall froh um unsere dicken Schlafsäcke.
Nachdem ich getestet habe ob Pumba auch bei diesen Temperaturen anspringt - was auch tadellos funktioniert hat, machen wir uns fertig und auf den Weg Richtung Norden. Mach den ersten 25 Kilometern und einigen Wegrutschern, beschließe ich - es wir Zeit für die Spikes. Passenderweise kommt ein schöner Parkplatz wo Eisskulpturen ausgestellt sind. Sarah macht Fotos und ich starte mit der Montage der Spikes.
Es dauert nicht lange und wir ziehen die Aufmerksamkeit von 2 Finnen auf uns. Die beiden stehen draußen bei -8 grad tapfer bei uns und einer der beiden bietet sogar seine warme Garage an, was ich aber ablehne da mir überhaupt nicht kalt ist. Sarah bekommt noch eine kleine Privatführung durch den kleinen Ort und nach ca. 2 Stunden können wir weiter.
Wir folgen dem Tip des einen Finnen und legen einen Stopp beim Raahen Motocafe ein. Da kam doch gleich wieder einer rausgesprungen und fragt ob wir bekloppt sind im Winter mit dem Motorrad in Finnland unterwegs zu sein. Nach kurzem Smalltalk fragt er wo wir herkommen, er hätte einen Freund in Deutschland. Wir stellen fest, das besagter Freund gerade mal 10 Kilometer von uns weg wohnt - klein ist die Welt… Wir sagen das wir weiter nach Oulu wollen und er verspricht bei Harley anzurufen, das wir auf nen Kaffee vorbei schauen. Gesagt getan, weiter geht’s nach Oulu.
Da ich am Morgen gesehen hatte, das ich etwas Kühlflüssigkeit am Motorrad verliere, frage ich natürlich direkt bei Ankunft nach, ob die mal ein Auge auf die Sache werfen können. Ratz fatz ist mein Motorrad ins warme geschoben und aufgebockt. Nach kurzer Zeit kommt der Mechaniker mit schlechten Nachrichten.
Der Kühler hat sich durch die ersten Tage bei sehr schlechten und nassen Straßenverhältnissen total zugesetzt mit Dreck und Schmodder, das er einmal richtig sauber gemacht werden muss. Dafür müssen ein paar Teile abgebaut werden, alles muss gereinigt werden und dann muss das ganze auch noch trocknen. Da wir mittlerweile wieder -13 grad haben, würde gleich alles zufrieren. Also bleibt Pumba über Nacht im warmen und wir nehmen uns das erste Hotel auf unserer Tour.
Nach einem guten Abendessen (wo der Kellner uns zu eingeladen hat nachdem wir erzählt haben wo wir herkommen und wo wir hinwollen) liegen wir nun im warmen Bett.
Sarah war nochmal draußen und hat wieder Polarlichter gefunden - meine Jägerin.
Wir hoffen, dass wir morgen gegen 11 in Oulu weiter kommen - ihr werdet es erfahren.
Die spikes mussten ja irgendwie in die Reifen...
Unser Stopp am Raahen Motorcafe