Tag 11 - Das Nordkapp ruft WheelsOfDiscovery

Tag 11 - Das Nordkapp ruft

Guten Morgen aus Olderfjord. Heute ist der Tag der Tage - wir wollen zum Nordkapp.
Ich habe nochmal nach den Spikes geschaut und wir fahren los - 130 Kilometer bis zum ZIEL. Es sollten die schwierigsten Kilometer werden, die ich je mit dem Motorrad gefahren bin.
Nach kurzer Zeit, liege ich auf der Nase, es hat frischen Schnee und ich konnte die Spuren überhaupt nicht mehr einschätzen. Mir und Pumba dem Bike ist glücklicherweise nichts passiert!

Wir fahren nur 35-50 km/h, schneller ist bei diesen Verhältnissen absolut nicht drin. Den ein oder anderen Fotostopp machen wir trotzdem. Auf der Strecke hat es mehrere Tunnel, die eine willkommene Erholungsphase sind, ehe es wieder echt anstrengen wird. Am letzten Schlagbaum auf dem Festland halten wir, es nähert sich eine dicke schwarze Wolke und es war absolut die richtige Entscheidung. Wir harren ca. 30 Minuten aus, gesehen hätten wir nichts wenn wir weiter gefahren wären. Das war der letzte Stopp vor dem Nordkapptunnel, der knapp 7 Kilometer lang ist und 212 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.

Draußen angekommen kann ich es fast nicht glauben, wir haben die Nordkapp Insel erreicht. Erstmal anhalten und ein Foto machen :-)!

Zwischenzeitlich haben wir eine schlechte Nachricht erhalten, Eva ist krank und wir können uns leider nicht sehen... Also checkt Sarah die Straße - die Schranke ist auf - wir können ohne Konvoi zum Nordkapp fahren, also machen wir das natürlich auch! Bei bestem Wetter geht es über die Insel, mein Ziel rückt immer näher! Ein letzter Fotostopp - mein Traum wird wirklich wahr!

Die letzten 13 Kilometer ab dem Schlagbaum lasse ich Sarah mit dem Transporter vor fahren, es geht doch schon recht steil nach oben und ich möchte nicht, dass sie stecken bleibt weil ich langsamer um die Kurven komme als Sie.

Als ich das Nordkapp Plateau erreiche ist Sarah da und filmt ich habe Gänsehaut und Tränen in den Augen - es ist geschafft, ich habe das Nordkapp mit dem Motorrad im Winter erreicht, ich kann es kaum glauben.

Wir treffen Wolfgang wieder, den netten Mann mit dem Wohnmobil, den wir in Finnland schon kennengelernt haben. Er bleibt noch eine Nacht oben stehen, er möchte unbedingt noch Nordlichter sehen. Er lädt uns auf ein Bier ein und wir haben einen echt netten Abend. Als es dunkel wird, fahre ich mit Pumba noch zur Kugel, das Bild muss auf jeden Fall sein! Wie der Zufall es will hat es sogar noch ein klein wenig Nordlicht - das ist für mich wie ein 6er im Lotto!

Nachts wacht Sarah auf und schaut raus - Nordlichter so weit das Auge reicht, ein Traum!
Wir wecken Wolfgang und wir sind alle einfach nur glücklich.

Zufrieden kuscheln wir uns wieder in unsere Schlafsäcke und verbringen die Nacht an unserem Lieblingsplatz!